Bis 1779 bestattete die jüdische Gemeinde Baisingen ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Mühringen.

1778, sechs Jahre vor dem Bau der Synagoge, erwarb die jüdische Gemeinde im Nordwesten am Waldrand das Grundstück für einen Friedhof. Er liegt wie bei vielen jüdischen Friedhöfen üblich außerhalb des Ortes und am Waldrand. Der Friedhof ist nicht ummauert, nur umzäunt. Im Osten begonnen, stehen hier die einfachen, vielfach abgesandeten und in den Wald­boden versunkenen Steine. Der Eingang liegt im Westen, und gleich dahinter steht ein Gedenkstein für die im Nationalsozialismus umgekommenen Baisinger Juden. Gestiftet hat ihn 1948 der aus der Emigration zurück­gekehrte Harry Kahn.

mahnmalBaisingens Friedhof gehört zu den größeren im würt­tembergischen Oberland und gewiss zu den interes­santesten. Im alten Teil, fast schon ganz von der Natur eingeholt, finden sich einfache, gleiche Grabsteine wie allenthalben auf jüdischen Friedhöfen vom 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Danach folgen individuellere Grabsteine, deren Steinmetzkunst beachtenswert ist.

Im Friedhof sind heute etwas mehr als 400 Grabsteine zu finden, die ältesten von 1782. Alle Grabsteine sind dokumentiert sowie als Fotografien erfasst.